Einweihung Rhoder Kreuzweg am 09.03.2018

Das aus privater Initiative entstandene und von vielen Personen aus dem Dorf Rhode und Umgebung unterstützte Projekt „Kreuzweg“ ist fertiggestellt.

Die Dorfgemeinschaft Rhode freut sich über die Wiederbelebung des alten Kreuzweges und möchte hiermit alle Freunde und Helfer des Projekts zur offiziellen Einweihung des Kreuzwegs einladen.

Die Einweihung findet statt am 09.03.2018. Treffpunkt ist an der der Kirche um 17.00 Uhr.

Von dort aus beginnt die Begehung des Kreuzweges organisiert durch die Frauengemeinschaft und begleitet durch einen Geistlichen. Texte für Gebete und Lieder werden gestellt. Dauer des Kreuzgangs etwa 1 ½ Stunden.

Anschließend findet eine kleine Feierstunde im Vereinshaus des TuS Rhode statt. Hierzu lädt die Dorfgemeinschaft ebenfalls herzlich ein.

Hier einige weiterführende Informationen über den Kreuzweg in Rhode:

Der erste Kreuzweg von 1874
Der ehem. Pfarrer (1848-1859) von Rhode Joh.Jos. Schmidt, ab 1860 Kaplan in Kaunitz, hatte 1868 dem Landwirt Joh. Jos. Sondermann zu Niederstenhammer 580 Taler geliehen und die
Schuldscheine darüber der Kirche mit der Bedingung geschenkt, diese Gelder zur Errichtung eines Kreuzweges zu verwenden.
Ursprünglich hatte er an eine Ausführung in der Pfarrkirche gedacht, gab jedoch gerne auf Wunsch der Gemeinde und seines Nachfolgers (1872-1879) Pfarrer Joseph Cordes seine Zustimmung, ihn am nahegelegenen Berge anzulegen. (Der dadurch offensichtlich seinen heutigen Namen „Kreuzberg“ erhielt.)
Pfarrer Cordes konnte der bischöflichen Behörde Paderborn am 17. Juli 1874 schließlich berichten, dass die Stationshäuschen von den Rhoder Pfarrkindern ohne jede Vergütung fertiggestellt wurden.
Von der o.a. gestifteten Summe einschl. Zinsen, konnten das Material und die Reliefs, angefertigt und geliefert von Bildhauer Hellweg aus Paderborn, bezahlt werden. Die Einweihung erfolgte am 04.10.1874 durch Franziskanerpater Vincentius Halbfas, gebürtig aus Olpe. Schon damals spendeten die Kirchenvorstandsmitglieder Flucht aus Rhode (ehem. Hofeigentümer „Löer`s“) und Mund aus Hohl (heute Hof Stuff) jeweils einen Morgen Land mit der Maßgabe, diesen mit Fichten zu bepflanzen. Der Erlös daraus sollte in späterer Zeit der Unterhaltung des Kreuzweges dienen. Bis heute ist jedoch nicht festzustellen, ob dies jemals umgesetzt wurde. Im Zuge der Umsiedlungen aus dem Biggetal zwischen 1950 bis 1965 wurden fast alle Stationen bei der Bebauung des „Pastorsfeld“ entfernt oder verfielen mit der Zeit. Nur die erste Station „am Pfarrgarten“  Nähe der heutigen Turnhalle, blieb erhalten und wurde als Bildstock weiter gepflegt.

(o.a. Text z.T. nach Aufzeichnungen von Th. Bergmann und Hubert Kleine, sowie von Domkapitular A. Hirschmann Paderborn (1932)
überarbeitet u. ergänzt von Hans Werner Abel)

Der neue Weg
An Stelle der ehemaligen 14. Station wurde 1995 durch Initiative von Ortsvorsteher Hans Werner Abel ein ähnliches Häuschen zur Erinnerung an den alten Kreuzweg errichtet und zunächst als
Marienbildstock genutzt. Die Idee entstand, weil das Teil als Ausstellungsstück auf der Olper Bauausstellung „SÜBAU“ beim Ausbildungszentrum Bau aus Kreuztal erworben werden konnte.
Der damalige Leiter dieser Einrichtung Willi Faßnacht, hatte u.a. den Kauf angeregt. Schon damals wurde von einigen Bewohnern gewünscht, den Kreuzweg doch wieder komplett herzurichten.
Erste Anfragen beim im „Lehrbauhof Fellinghausen“ als Ausbilder tätigen Rhoder Thomas Rademacher ergaben, dass durchaus weitere Häuschen als „Schaustücke“ gebaut und zum „Materialpreis“ erworben werden könnten; denn üblicherweise werden die Stücke sonst abgebrochen und neu aufgearbeitet. Die „bekannten“ Schwierigkeiten bei Transport, Platzwahl und Aufstellung (siehe Station 14) führten aber dazu, dass zunächst keine Realisierung erfolgte.

Die Realisierung
Zu den damaligen Befürwortern gehörte insbesondere Wolfgang Bade, der hartnäckig den Gedanken weiter verfolgte und publik machte. Er fand schließlich viele Förderer, die entweder eine
ganze Station finanzieren oder einen entsprechenden Beitrag für
die Einrichtung eines neuen Kreuzwegs leisten wollten.
Über die genaue Wegeführung wurde in mehreren Zusammenkünften diskutiert zumal gute Barrierefreiheit allen Altersstufen die Nutzung ermöglichen sollte. Die zuletzt festgelegte Strecke wurde am 29.04.2015 unter großer Bürgerbeteiligung abgeschritten und für realisierbar befunden. Es folgten viele Gespräche mit privaten und öffentlichen Grundstücksbesitzern sowie der Stadt Olpe und der Rhoder Kirchengemeinde, die dann auch zum Erfolg führten.
Wolfgang Bade begann Mitte 2015 mit den Arbeiten (Standorte herrichten etc.)  und fand auch viele fleißige Helfer die sich beim Arbeitseinsatz beteiligten, oder auch sonst mit einbrachten. Besonderer Dank gebührt hier den Unterstützern, z.B: Johannes und Ralf Hachenberg, Hans Günter Huckestein, Thomas Rademacher, Fa. Forbis Rhode, Fa. Frank Clemens Bedachungen Olpe und vielen anderen.
Damit wurde es möglich, den neuen Kreuzweg ausschließlich aus privaten Mitteln einzurichten. Schon während der „Bauphase“ nutzten viele Rhoder den Weg zur Besinnung.  Die Frauen-gemeinschaft verlegte bereits ihren langjährig üblichen Karfreitagskreuzweg, der bisher über unterschiedliche Strecken führte, schon früh über den geplanten Weg. Die vom alten Kreuzweg übrig gebliebene „erste“ Station aus 1874 wurde nun zur zweiten und die 1995 errichtete „14.“ zur 13. Station, weil der neue Weg bei der Kirche beginnt und auf dem Friedhof endet.

Wolfgang Bade hatte die Idee, für die Stationsbilder Ablichtungen der Holzreliefs vom ehemaligen Kreuzweg aus der Pfarrkirche Rhode zu nutzen, die sich jetzt in der Filialkirche Maria-Hilf Sondern
befinden. Die Frauengemeinschaft übernahm die Finanzierung dieser Aktion. Willi Rüsche erstellte und bearbeitete maßgenau passende Bilder, die dann in die einzelnen Stationen eingefügt wurden.
Bereits am Karfreitag 2017 als noch nicht alles fertig war, aber alle Stationen standen, nahm schon eine besonders große  Schar Gläubiger am gemeinsamen Kreuzweg mit der Frauengemeinschaft teil. Das dies auch in Zukunft so angenommen wird, wünscht sich nicht nur Ideenverwirklicher Wolfgang Bade, sondern auch die Förderer und eine große Anzahl der Rhoder Bevölkerung.

Zitat Domkapitular A. Hirschmann Paderborn 1932: „Die Gemeindemitglieder von Rhode mögen beim Beten des
Kreuzweges ihre Wohltäter, die ihnen den Kreuzweg verschafft haben, nicht vergessen.“

Zusammengefasst u. dokumentiert im Februar 2018
Hans Werner Abel