Im Ausschuss Umwelt, Planen, Bauen im Olper Rathaus ging es am 23.04. um die Breitbandversorgung im ländlichen Bereich.
Alle sind sich mittlerweile einig darüber, dass etwas passiert muss.
Die Verwaltung schlug dem Ausschuß vor, für die Ortschaft Rhode das gestuften Ausschreibungsverfahren
durchzuführen und anschließend entsprechende Zuschussanträge für den Breitbandausbau bei den Behörden zu stellen. Die Stadt Olpe hat im Haushaltsplan für das Jahr 2015 100.000 € für die Finanzierung berücksichtigt.
Der Ausschuss ließ sich von Herrn Zeppenfeld (Tiefbauamt Stadt Olpe) die Bewertungsmatrix erklären, wie man in der Verwaltung die Ortschaft Rhode ermittelt hat. Bei der Abstimmung stimmten im Beisein von Ortsvorsteher Jörn Dettmer und im Ausschuss mitabstimmenden Rhoder Ratsherr Michael Scheffel alle für den Antrag… Somit kann es bald losgehen… Vermutlich wird es aber noch 2016/2017 darüber, bis alle Rhoder über ein DSL mit der Geschwindigkeit von 50Mbit/s verfügen können.
Warum ist die Auswahl auf Rhode gefallen?
Die Verwaltung hat im Vorfeld eine Wertungsmatrix entwickelt. Auf diese Grundlage kann eine Priorisierung von Zuschussmaßnahmen erfolgen. Die Wertungsmatrix bezieht sich lediglich auf Ortschaften, die nach Auswertung des Breitbandatlasses bisher über eine vergleichsweise schlechte oder gar keine DSL-Versorgung verfügen.
Die größeren Ortschaften Dahl, Saßmicke, Rüblinghausen, Lütringhausen, Rehringhausen und Neuenkleusheim verfügen hiernach bereits über einen relativ guten Ausbaustand
oder werden durch den von der Deutschen Telekom geplanten Eigenausbau kurzfristig einen besseren Ausbaustandard erhalten.
Zunächst wurden für die betreffenden größeren Ortschaften die Zahlen der Einwohner sowie der dort ansässigen Gewerbebetriebe ermittelt. Unbeachtlich bleibt hierbei, welche Haushalte oder Betriebe potenziell auf eine höhere Bandbreite angewiesen sind. Hierfür fehlen schlicht die Ermittlungsgrundlagen. Da Gewerbe-betriebe tendenziell eher auf eine gute Internetanbindung angewiesen sind als Privathaushalte, wurde hier eine Gewichtung vorgenommen. Die Zahl der Einwohner wurde mit der Zahl 2 multipliziert, die der Gewerbebetriebe mit der Zahl 3. Daraus ergibt sich als eine Art Zwischenergebnis eine Anzahl von Maßstabs-einheiten pro Ortschaft.
In einem weiteren Schritt wurde die in den Ortsteilen jeweils schon verfügbare Bandbreite der leitungsgebundenen Datentransferrate, also ohne ggf. vorhandene Drahtlostechnologien, anhand von Angaben der Deutschen Telekom sowie des so genannten Breitbandatlasses (http://www.zukunft-breitband.de) des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ermittelt. Je nach vorhandenem Stand wurden hier Faktoren von 1 bis 5 vergeben, die zu einer modifizierten Zahl von Maßstabseinheiten führt.
Im letzten Schritt wurden die von der Deutschen Telekom bisher grob für den jeweiligen Anschluss der Ortschaften mittels Glasfaserkabel errechneten Deckungslücken in die
Wertung einbezogen, die jedoch ausdrücklich nur als Orientierungsdaten dienen. Die Deckungslücke ist das Delta, das nach Abzug der durch die DSL-Kunden zu erbringenden
Leistungen (in Form monatlicher Gebühren) nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums von den Kosten der Ausbaumaßnahme in Form von erforderlichen Tiefbauarbeiten und der Kabelverlegung refinanzierbar ist. Wird die jeweilige Deckungslücke durch die modifizierte Zahl von Maßstabseinheiten dividiert, ergeben sich die Kosten je Maßstabseinheit.
Aus der Wertungsmatrix ergibt sich auf diese Weise für die Ortschaft Rhode die geringste Deckungslücke von 13,65 Euro pro modifizierter Maßstabseinheit. Mit einer Deckung der absoluten Lücke von 130.000 Euro durch städtische Mittel kann nach Aussage der Deutschen Telekom für die Ortschaft Rhode eine DSL- Versorgung mit 50 Mbit/s realisiert werden.
Erforderlich hierfür ist eine Anbindung der Ortschaft mittels Glasfaserkabel aus dem Bereich der Otto-Müller-Straße auf einer Länge von 550 Meter. Weiterhin sind Tiefbauarbeiten auf einer Länge von etwa 1.100 Meter erforderlich.
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die Anbindung der Ortschaft Rhode mittels Glasfaserkabel nach Angaben der Deutschen Telekom Voraussetzung für die
Breitbandanbindung der Ortschaften Eichhagen und Sondern ist. Insofern gilt die in der Wertungsmatrix angegebene Deckungslücke für Eichhagen nur unter der Bedingung, dass im Bereich Rhode bereits die nötigen Voraussetzungen geschaffen wurden.